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Dietmar Wischmeyer

Der Bewegungsmelder

Meine Name ist Dietmar Wischmeyer und dies ist das Logbuch einer Reise durch das Land der Bekloppten und Bescheuerten. Hier ist mein Bericht.

Juppheida! Die Bekloppten haben ein neues Spielzeug entdeckt!
Wir erinnern uns mit Grausen der Zeit, als uns aus wirklich jedem Jetta Rückfenster zusätzliche Bremsleuchten anstarrten. Die Doofen haben sie mittlerweile wieder abgeschraubt und legen sich statt dessen ein "Günter" oder "Karl-Heinz" Emailleblech hinter die Windschutzscheibe, damit auch jeder sieht: Hallo ich habe zwar keine zusätzlichen Bremsleuchten mehr, bin aber trotzdem noch bescheuert!!

Zuhause klemmen sich diese Surfer auf den Megatrends spätestens im September die elektrische Lichterkette an die Krüppelkoniphere und in den Sommermonaten wird alles, was nicht niet- und nagelfest ist mit dem Hochdruckreiniger zerstäubt. Des Bekloppten Lieblingsspielzeug Mitte der 90er Jahre ist aber der Bewegungsmelder: Vorbei die Zeit, wo noch Erichs Stolperdrähte am Ossigehege den Ballermann aktivierten, DDR Steinzeittechnik. Heute kann sich jeder eine eigene kleine Zone in den Vorgarten basteln. Westliche High-Tech Produkte registrieren jede Bewegung zwischen den Stiefmütterchen und dann werden die Flutlichtmasten am Flieder geschaltet. Aber wie lange noch? Genausogut kann man Senfgas aus dem Rasensprenger versprühen oder die Tellermienen unterm Waschbeton scharfmachen, um die Hypothekenfestung zu verteidigen. Schon jetzt sind Drückerkolonnen und Zeugen Jehovas seelisch zerrüttet, kein Grundstück lässt sich mehr betreten, ohne dass ein Überraschungspaket an elektrischen Ferkeleien zündet. Hier heult eine Alarmsirene, dort klappt eine Vertreterscheuche aus den Rabatten hoch. Mit dem Kauf eines Bewegungsmelders zum OBI Tarif kann endlich jeder Bekloppte sein Reihenhausgrundstück in ein kleines Alcatraz verwandeln.

Wie schön! Auf jeden Fall sitzen schon mal die richtigen drin!

(abgetippt von Thomas Bunz)