<< Einführung Links innerhalb des Textes >>

Inhaltsverzeichnisse in Hypertext


Die einfachste Anwendung von Hypertext ist sicherlich die Übertragung von Inhaltsverzeichnissen in eine Hypertextform. Während bei einem gedruckten Text also beispielsweise stehen würde:
1.2  Klärung einiger wichtiger Begriffe       4
so würde das Hypertext-Äquivalent wohl so aussehen:
1.2  Klärung einiger wichtiger Begriffe.

Bei der gedruckten Fassung würde also die Angabe der Seitennummer oder einer vergleichbaren Angabe die Leserin als Benutzerin des Textes in die Lage versetzen, durch Aufschlagen der korrespondierenden Seite zu der entsprechenden Textstelle zu gelangen. Das Inhaltsverzeichnis verweist also auf einen anderen Teil eines Textes, indem es der Leserin die Information gibt, wo dieser Text zu finden ist.

Der Link auf der anderen Seite kann der Benutzerin zwar eine Information darüber vermitteln, wo sich der gesuchte Text befindet, muß dies aber nicht tun. Vielmehr bietet der Link die Möglichkeit, zu dem Text zu gelangen, ohne daß die Leserin diesen Text selber "per Hand" suchen müßte. Dies ist möglich, da in dem HTML-Dokument die Information, wo sich der mit diesem Link verbundene Text befindet bereits in einer computerverständlichen Form vorhanden ist; dadurch ist der Browser in der Lage, auf die Anforderung der Leserin den betreffenden Text lesen zu wollen, selbstständig die notwendigen Dateien zu laden und darzustellen.

Neben dem Vorteil des höheren Komforts (da das Nachschlagen von Hand entfällt), bietet das Konzept des Links in Verbindung mit dem Internet eine weitere Dimension an: Während ein herkömmlicher Text lediglich innerhalb seiner selbst verweisen kann und eine externe Verbindung nur sehr umständlich über den Umweg beispielsweise einer Literaturliste möglich ist, kann der Link in einem HTML-Dokument die Grenzen eines in sich abgeschlossenen Textes überschreiten, indem er einfach auf ein anderes Dokument verweist, das abgesehen von einem gewissen inhaltlichen Bezug nichts weiter mit dem Text, der den Link enthält zu tun hat.

Dieser Möglichkeit der globalen Verknüpfung von Dokumenten unterschiedlicher Autorinnen und unterschiedlichen Inhalts verdankt das WWW auch die Wortschöpfung des Netzsurfens; während eine "klassische" Surferin sich von einer Welle tragen läßt und durch geschickte Nutzung ihres Boards sich forttragen läßt, folgt die Netzsurferin den Links der Seiten, die sie betrachtet zu den unterschiedlichsten Orten, wobei sie hier durch die Auswahl der Ziele die Richtung vorgibt.

Schon lange bevor der Begriff des Hypertextes in die Computerwelt Einzug gehalten hat gab es etwas sehr ähnliches im Computerbereich: das Menü. Das klassische Menü eines Programmes bietet der Benutzerin verschiedene Wahlmöglichkeiten, die üblicherweise zu verschiedenen Programmteilen führen. Dies hat zwar so gesehen zunächst nichts mit Hypertext zu tun, wenn man aber das äussere Erscheinungsbild vergleicht und sich die verschiedenen Funktionen des Programmes als unterschiedliche Teile eines Textes vorstellt, sind die Analogien doch sehr offensichtlich.
Waren diese Menüs in der Anfangszeit der modernen Computer bildschirmfüllende Auswahlmöglichkeiten, existieren sie heute zumeist in Form der Menüzeile mit Pull-Down Menüs wie man sie unter praktisch allen gängigen Betriebssystemen findet.


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